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Priva Yoga in Zürich

Yoga für Kinder

Der Ursprung des Kinder-Yoga 

Traditionsgemäß werden Kinder in Indien mit der Schnurzeremonie in die Welt des Yoga eingeführt. Die heilige Schnur symbolisiert das Ende der ersten Kindheitsphase und die Vorbereitung auf das Erwachsensein. Kinder setzen dann ihren Unterricht mit einem Guru in einer speziellen Yogaschule fort. Mit acht Jahren treten Kinder zur Schnurzeremonie an. Kinder lernen durch Yoga einen stillen Ort in ihrem Inneren zu finden. Mit der Zeit werden Ruhe und Ausgeglichenheit ein wesentlicher Teil ihrer Identität werden.

Eine Lebensphilosophie

Im Westen wird Yoga manchmal nur als eine Form der körperlichen Bewegung betrachtet. Yoga ist aber in Wahrheit eine uralte spirituelle Disziplin, die Seele und Geist auf das Göttliche vorbereiten soll. Patanjali (zwischen 200 v.Chr. und 200 n.Chr.) schrieb als Erster eine systematische Yogalehre nieder. In den Yoga Sutras beschreibt Patanjali die acht Stufen oder "Glieder" des Yoga, die, wenn mit voller Energie ausgeführt, den Weg zu vollkommenem geistigen und körperlichen Wohlbefinden weisen. Letztendlich erreicht man das eigentliche Ziel des Yoga, die Vereinigung mit dem Ewigen. 

Zu den von Patanjali beschreibenden acht Gliedern zählen:

  1. In Harmonie mit anderen leben (yama).

  2. Glück und Gesundheit für Körper, Verstand und Geist (niyama).

  3. Gestärkter Körper durch regelmässige Übungen (asana).

  4. Korrekte Atmung, um Energien richtig zu lenken (pranayama).

  5. Sinnesausblendung (pratyahara).

  6. Konzentration auf ein bestimmtes Objekt (dharana).

  7. Ruhen in ungezwungener Meditation (dhyana).

  8. Eins werden mit der Unendlichkeit (samadhi).

 

Diese acht Glieder des Yoga beziehen sich auf jeden Aspekt unseres Lebens: soziale, ethische, moralische, körperliche, emotionale, mentale und spirituelle Bereiche, die häufig in unserer Erziehung und Bildung vernachlässigt werden. Eine komplette Yogaeinheit, zu der Körperstellungen, Atmung und Meditation gehören, macht Kinder zu ausgeglichenen und kreativen Menschen. Sie schenkt uns und unseren Kindern seelische Gesundheit, körperliche Kraft und emotionale Stärke. Vor allem kann sie uns lehren, Mitgefühl für unsere Mitmenschen zu empfinden.

Kinder in der Yoga-Klasse

Fit und gesund aufwachsen

In den letzten Jahren gab es zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen, die sich mit den Auswirkungen von Yoga auf die Gesundheit von Kinder beschäftigt haben. Man hat festgestellt, dass regelmäßige Yoga-Übungen die Gesundheit der Kinder fördern, da das Immunsystem und die Funktion der Muskeln, Organe und Drüsen gestärkt werden. Durch Yoga entwickeln Kinder kräftige, gelenkige Körper, ein ausgeprägtes Gleichgewichts- und Koordinationsgefühl sowie Sicherheit und Anmut in ihren Bewegungen. 

Selbstvertrauen und Konzentration

Bei Yoga gibt es weder Belohnung noch Bestrafung, weder Sieger noch Verlierer, weder gut noch schlecht. Die Ausübung selbst ist die Belohnung. Kinder lieben diese Einstellung. Sobald sie merken, dass sie sich weder an anderen messen noch eine Leistung erbringen müssen, verlieren sie auch ihre Hemmungen und die Angst vor Beurteilung oder Kritik. Dieses Gefühl der Freiheit, das sie auch in späteren Jahren nicht verlieren, hilft ihnen dabei, ihr Selbstvertrauen und ihre Selbstachtung zu stärken. 

Die innere Oase der Ruhe

Wenn Sie bereits Yoga machen, kennen Sie wahrscheinlich das Gefühl des Friedens und der Stille, das man manchmal während und nach dem Yoga empfindet. Das ist die innere Oase der Ruhe. Jeder trägt sie in sich und sie ist immer da, auch wenn wir uns dessen nicht bewusst sind. In dieser Oase gibt es kein Leid und keine Furcht. Manche sagen, sie ist unser göttliches Wesen, unser wirkliches Zuhause, unser wahres ich; andere nennen sie den Geist, die Seele oder das Selbst. Sie verbindet uns mit dem Universum. 

Ein ruhiges Nervensystem

Eine weitere wichtige Rolle des Yoga für die Gesundheit der Kinder ist die Beruhigung des Nervensystems. Wir setzen Kinder oft unwissentlich einer Reizüberflutung durch Fernsehen, Video- und Computerspiele und den Stress eines hektischen Alltags aus, dazu kommt noch eine mangelhafte Ernährung durch Fertiggerichte. Dadurch sind Kinder chronisch überstimuliert und können sich nicht lang konzentrieren. Diverse Verhaltensstörungen, wie Aufmerksamkeitsdefizitstörung (ADS) oder Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung (ADHS), sind extreme Beispiele dafür. Durch bewusste Atmung und Bewegung kann Yoga die Herz- und Atemfrequenz senken und das zentrale Nervensystem stärken. Das hat einen beruhigenden Einfluss auf die Psyche und den emotionalen Zustand des Kindes. Haben Kinder einmal gelernt, ruhig und still zu sein, genießen sie auch dieses Gefühl und sehnen sich selbst danach. Bei Kindern, die zu Wutanfällen, Tollpatschigkeit, schlechtem Erinnerungsvermögen und asozialem Verhalten neigen, helfen häufig regelmäßige Yogaübungen. 

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